Wie macht sich Parkinson bemerkbar?

Hauptsymptome:

  • Verlangsamte und amplitudengeminderte Bewegungsabläufe (Akinese)
  • Muskelsteifheit (Rigor)
  • Zittern (Tremor)
  • Gang- und Haltungsstörungen (Haltungsinstabilität)
Hauptsymptom „Hypokinese/Akinese“
  • Verarmung und Verlangsamung von Bewegungen
  • Unbewegliche Mimik, flache Stimmmelodie
  • Kleines Schriftbild
  • Eingeschränktes Mitschwingen der Arme
  • Störung von Gangbild und Körperhaltung
Hauptsymptom „Haltungsinstabilität“
  • Zumeist erst im fortgeschrittenen Stadium
  • Balance-Probleme bei Erhöhung des Tempos, bei Richtungswechsel, im Stehen
  • Bei Stößen kein prompter Ausgleich durch Ausfallschritt
  • Erhöhte Sturzgefahr!
  • Spricht häufig nicht gut auf Medikamente an.

Behandlungsmöglichkeiten für Morbus Parkinson

Behandlung mit Medikamenten

Es gibt zahlreiche wirksame Medikamente. Besserung des Ungleichgewichts der Botenstoffe durch:

  • Ausgleich des Dopamin-Mangels
  • Blockade von Acetylcholin und Glutamat

Ausgleich Dopamin-Mangel durch:

  • L-Dopa+ Decarboxylasehemmer
  • Dopaminagonisten
  • COMT-Hemmer
  • MAO-B-Hemmer

Hemmung Glutamat durch:
Amantadin und Budipin

Nicht-medikamentöse Behandlung

  • Sport/Physiotherapie
  • Ergotherapie
  • Logopädie
  • Denksport
  • Ernährung

Physiotherapie

  • Einzelbehandlung bei individuellen Problemen, insbesondere solchen, die kaum auf Medikation ansprechen
  • Bei Freezing, Gleichgewichtsstörungen, Sturzneigung
  • Kein „Wohlfühlprogramm“, sondern gezieltes Training: BIG-Therapie, Muskelaufbau, Schubstraining

LSVT BIG

  • Intensives Training großamplitudiger Bewegungen
  • Besserung der Beweglichkeit nach 16 Wochen im Vergleich zu zwei Kontrollgruppen nachgewiesen
  • In der Regel Einzeltherapie

Bewegungstherapie

  • Körperliche Aktivität trägt zum Erhalt der Beweglichkeit bei
  • Regelmäßiger Sport wirkt stimmungsstabilisierend, neuroprotektiv und demenzvorbeugend
  • Tai Chi, Boxen (!), Tanzen und Laufbandtraining fördern Beweglichkeit, Gleichgewicht und Ausdauer bei Parkinsonpatienten

Tanzen

  • In einer Studie führte Tangotanzen 2x/Woche nach einem Jahr zu einer deutlichen Besserung der Beweglichkeit (-28% auf der UPDRS-Skala)
  • In einer Vergleichsstudie verbesserten sich Pat. mit Tango und Walzer/Foxtrott vergleichbar

Tai Chi

  • Training von Balance und Haltungsstabilität
  • Fokus auf Gewichtsverlagerung, Rumpfrotation, Vor-, Rück- und Seitschritte
  • Führt zur Besserung von Bewegungsamplitude, Balance und Reduktion von Stürzen

Laufband

  • Am Laufband lassen sich Geschwindigkeit und Steigung regulieren, ggf. Festhalten möglich
  • Laufbandtraining kann das Gangbild flüssiger, schneller und sicherer machen
  • Positive Auswirkungen auch auf die obere Extremität